von Kathrin Schneider

Juli 16, 2020

Basensuppe mit Liebstöckel und Rosmarin
Warum faste ich überhaupt basisch?
Nun, in den letzten Wochen und vor allem zur heißen Phase der Corona-Pandemie, in der wir wirklich fast ausschließlich zuhause waren, war ich nicht ganz so konsequent wie ich es von mir gewohnt bin. 
Zwar kommen bei mir keine klassischen Säurebildner wie Wurst, Fleisch, Milch etc. auf den Teller, aber in der Zeit doch deutlich mehr Gummibärchen, Kekse, Schokolade und Eis (nicht selbst gemacht), als ich es gewohnt bin.
Es ist nicht so, dass ich mir Dinge verbiete oder gar nicht erst einkaufe. Grundsätzlich ist für mich intuitives Essen sehr wichtig. Aus diesem Grund liebe ich auch die Grundsätze der TCM so sehr - keine Verbote, strikte Regeln - vielmehr Erklärungen, was steckt dahinter etc.
In den letzten Wochen hatte sich allerdings eine schöne Regelmäßigkeit im Konsum der Naschereien eingeschlichen, die ich gerne durchbrechen wollte. Dazu kommt - mein Mann liebt Kuchen 😉 Und so gab es einmal in der Woche einen frisch gebackenen Kuchen. Ich habe zwar Dinkelmehl, Rohrohrzucker oder Birkenzucker etc. verwendet, aber trotz allem macht es auch hier die Regelmäßigkeit.  


Was macht die Übersäuerung bei mir?

Ich merke es in erster Linie daran, dass ich sehr schlapp bin, wie ausgelaugt. Außerdem habe ich zyklusunabhängig, immer wieder das Gefühl total aufgeschwemmt zu sein. Und mein Osteopath hatte sich wegen der zusätzlichen Verspannung meiner Muskeln beschwert. 😉


Warum Basenfasten und nicht Fasten?

Ich weiß, dass viele auf das reine Fasten schwören, allerdings bin ich dafür zu sehr "TCMler" 😉 In der traditionellen chinesischen Medizin heißt es, dass man durch den kompletten Verzicht auf Nahrung bzw. nur Flüssigkeiten seine Essenz anzapft. Durch dieses Anzapfen wird das oft beschriebene Hochgefühl ausgelöst, dass viele während des Fastens erleben. Als Therapeut ist es meine Aufgabe den Verbrauch der Essenz zu schützen, bzw. so gering wie möglich zu halten, denn die Essenz ist unsere Lebensenergie und die soll uns ja so lange wie möglich begleiten 😉 Mit diesem Wissen kann ich also nicht nichts essen und da ist das Basenfasten für mich eine tolle Alternative. Und nein, ich möchte hier niemanden das Fasten ausreden - es hat ganz viele Vorteile und unterstützt durch eine ausgebildete Fastenleiterin, kann es vielen sehr gut helfen. Nur für mich ganz persönlich geht es nicht.


Wie kam ich zum Basenfasten?

Bereits während meiner Heilpraktikerausbildung haben wir uns sowohl in der Ernährungslehre, als auch in der reinen Physiologie mit dem Säure-Basen-Haushalt im menschlichen Körper beschäftigt. Eine unserer Dozentinnen und Heilpraktiker-Kolleginnen bietet solche Kuren regelmäßig für ihre Patienten an und hat auch uns mit einbezogen. Darüber hinaus hatte ich letztes Jahr mit meiner Mutter die Gelegenheit, eine komplette, ärztlich angeleitete Kur mitzumachen. Ansatz war hier zwar die Milde-Ableitungsdiät nach F.X. Mayr, aber auch hier spielt ein intakter Säure-Basen-Haushalt eine wichtige Rolle.


Wann fastet man am besten?

Am liebsten würde ich sagen, wie es einem passt 😉 Allerdings rate ich in den kalten Wintermonaten dringend davon ab. Das Immunsystem ist dann sowieso schon schwer beschäftigt mit allen äußeren pathogenen Faktoren, dass wir es nicht noch weiter belasten sollten. Wenn man es planen kann, empfehlen sich die sogenannten Dojo-Zeiten. Das sind Zeitabschnitte zu den Jahreszeitenübergängen. Die nächste startet am 28. Juli und geht bis 15. August 2020. Die Dojo-Zeit ist ideal, um die Mitte neu zu stärken und zu entschlacken. Es ist die Zeit des Wandels, des Nachinnenkehrens. Noch besser sind die Erfolge, wenn man es in dieser Zeit zum abnehmenden Mond planen kann. Ich war dieses Jahr zu früh dran, aber es hat gerade perfekt in mein Leben gepasst. Also mach Dir hier bitte auch hier keinen Druck, es passt, wenn es passen soll. Die Dojo-Zeiten sind nur ideale Zeitpunkte.


Kann jeder basenfasten?

Na klar, jeder kann basenfasten, der sich fit und gesund fühlt. Wer allerdings unter chronischen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, Hashimoto etc. leidet, sollte in jedem Fall mit seinem behandelten Arzt Rücksprache halten.


Mein Fazit nach einer Woche...

Mir hat es unglaublich gut getan. Die Energie ist zurück, ich komme morgens wieder beschwingter aus dem Bett. Schlafe wunderbar durch. Konnte mich prima an die frühen Essenszeiten gewöhnen. Habe mir aber auch die ersten Entlastungstage gut eingeplant und hatte mit dem Abführen keinerlei Probleme.

Die ersten drei Tage musste ich mein Sportprogramm etwas pausieren, da ich vom Kreislauf her nicht fit genug war. Aber dank Juli (meinem Hund) bekomme ich ja trotzdem täglich genug Bewegung.

Was mir auch super geholfen hat, dass ich viel vorgekocht habe. Das ist zwar nicht ganz so ideal für die Wertigkeit der Speisen, aber bei den Suppen habe ich hier mal ein Auge zugedrückt. Es hat zwar ein wenig die Abwechslung gefehlt, aber ich war auch sehr flexibel. Zum Beispiel habe ich mich spontan mit einer Freundin verabredet und einfach meine Suppe zum Abendessen mitgenommen.

Viele haben mich wegen der kleineren Portionen angesprochen, das hat mir wunderbar gereicht (und ich bin eine sehr gute Esserin ;), das liegt mit Sicherheit hauptsächlich daran, dass beim Basenfasten sehr achtsam und langsam gegessen wird - ca. 30mal Kauen pro Bissen. Außerdem machen warme, nicht gesüßte Speisen zum Frühstück, wie zum Beispiel ein Porridge sehr lange satt. Nur Chia-Pudding wird einfach nicht mein Ding 😉

Wenn Du noch mehr über meine Fastenwoche wissen möchtest, dann hol Dir gerne meine Übersicht. Ich habe hier nicht nur meinen Wochenplan, einen Auszug der basischen Nahrungsmittel und Säurebildner, sondern auch alle Rezepte zusammengefasst.
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Über mich

Kathrin Schneider - Heilpraktikerin

Die Ausbildung in der traditionellen chinesischen Medizin hat mein Leben und meinen Alltag nachhaltig positiv verändert und diese Veränderung möchte ich hier gerne teilen und mein Wissen weitergeben. Ich freue mich, dass Du Teil dieser Reise bist!

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